Astbruch und Totholz liegen lassen!
Pressemitteilung vom 08. Januar 2024
BUND verweist auf wichtige Biotopfunktion
Die Folgen der schweren Schneelast Ende November letzten Jahres sind immer noch in der Landschaft sichtbar: Bäume und Gehölze wurden teilweise schwer beschädigt, darunter auch viele alte Obstbäume auf Wiesbadens Streuobstwiesen.
Der BUND Kreisverband Wiesbaden plädiert aus Naturschutzgründen dringend dafür, heruntergebrochene Äste und umgestürzte Stämme nach den baumpflegerischen Maßnahmen zur Versorgung der Bruchstellen nicht abzuräumen oder gar zu verbrennen, sondern sie als Totholz-Lebensräume auf dem Grundstück zu belassen. „Altes und morsches Holz ist Überwinterungsplatz, Brutraum und Nahrung für eine Vielzahl von Lebewesen “, so BUND-Vorstandssprecherin Julia Beltz. „Anstatt es zu ‚entsorgen‘, kann man damit wertvolle Strukturelemente in Obstwiesen und Gärten erhalten oder neu anlegen. Auch abgestorbene Stämme sollte man unbedingt stehenlassen, insbesondere dann, wenn sie Höhlen haben. Stehendes Totholz ist ein besonders wertvoller Lebensraum. Die darin heranwachsenden Insekten ernähren Vögel und Säugetiere, Greifvögel nutzen sie gerne als Ansitz.“
Wenn heruntergebrochene bzw. abgesägte Äste nicht an Ort und Stelle liegen bleiben können, weil sie sonst die Wiesenmahd behindern, empfiehlt der BUND die Anlage eines Totholzhaufens oder einer sogenannten Benjeshecke an einem anderen geeigneten Platz, etwa am Grundstücksrand. Dort fänden dann im Frühjahr Vögel wie Amsel, Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle geschützte Nistmöglichkeiten. Weitere Nutznießer seien beispielsweise Igel, Siebenschläfer und Gartenschläfer, Zauneidechsen, Erdkröten und diverse Insekten.